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Hardy Böckli

Über Hardy Böckli

Hardy Böckli, 1942 in Zürich geboren und aufgewachsen, kam schon in seiner Jugendzeit mit der Fotografie und der Wüste in Kontakt. Die Leidenschaft für die Fotografie und die Faszination der Wüste begleiten ihn bis heute.  ...mehr...

Am Uweinat – 75 Jahre nach Ralph A. Bagnolds Erstbegehung

Von | 26.11.2014|

WOLKEN WIE SCHWAERME VON VOEGELN (9. Februar 2007)

„Leichte, rosa gefärbte Schleierwolken ziehen über mir gegen Westen. Leicht ziehen sie dahin, ohne Lasten, geprägt von einem dunklen Violett mit einem graulichen Unterton. Sie ziehen viel leichter, wie Schwärme von Vögeln, nicht gedrückt durch Lasten wie wir sie die letzten drei Tage getragen haben. Auch ihr Weg ist westlich-südwestlich, dem nahen Libyen entgegen, so wie der unsrige während des ersten Aufstiegtages. Stille liegt über dem Camp, noch vernehme ich kein Vogelgezwitscher noch das Säuseln der lästigen Fliegen. Es ist so still, man meint sein eigenes Blut rauschen zu hören. Auch der tastende Wind ist nur ein leises Lüftchen – auch für ihn ein Feiertag, ein Ruhetag. Das grosse Zelt ist mit Reisverschlüssen zugeriegelt, verschlossen wie eine Kasette, darin zwei müde Männer, müde von den strengen, so fordernden Auf- und Abstiegstagen. Einzig der mich hin und wieder streifende Benzingeschmack der zwei alten Toyotas wie auch des unter den Felsen gelagerten Benzindepots lenkt meine Gedanken weg zur Zivilisation. Noch ruht die Feuerstelle, sie wartet auf Hassan, den Unermüdlichen, den Mann mit ungeahnten Energien und grossem Willen. In einem Jahr wird auch er Lesen und Schreiben können – was für ein Ziel für einen Mann mit zweiunddreissig Jahren!

Die Wolken haben gewechselt ins Weiss und noch immer ziehen sie nach Westen. Auch meine Gedanken werden heute noch oft nach Westen ziehen, zur Gipfelregion des Uweinats welche uns viel Glück und grosse Genugtuung gebracht hat: die vielen entdeckten Felsmalereien, allen voran der hoch in den Felsnischen gelegene Robin’s Cave, die gewagte aber gelungene Besteigung des Uweinat-Gipfels mit den wiedergefundenen Steinmännchen von Ralph A. Bagnold, sowie dem geglückten Abstieg zum Biwak und zum nicht einfach zu findenden Ausgangspunkt, dem Karkut Talh. 75 Jahre noch Bagnold’s Erstbesteigung und gut vierzig Jahre seit meiner ersten Vision zum Besuch des Uweinats ist uns eine Begehung geglückt welche mich zeitlebens begleiten wird . . . “

AM FUSSE DES UWEINATS (14. Februar 2007)

„Langsam nur füllt sich die grosse Senke mit Schatten. Nur noch die Hügelzüge leuchten im warmen rötlichen Licht. Die Akazienbäume stehen stolz gegen den hellblauen, ins Gelblich neigenden Himmel. Die friedliche Stimmung wird noch verstärkt durch den Gesang von Kahled, ein wehmütiger, schwerer Gesang. Die Hügel legen noch einmal zu an Wärme, konturiert durch ihre eigenen Schatten. Wie oft in der Wüste meldet sich im Sog des Sonnenuntergangs ein leiser Wind zurück. Er wird sich wohl bald wieder legen, spätestens bei Einbruch der Dunkelheit. Langsam, umbemerkt fast, verlöscht auch der letzte Rest des rosa Lichts, Grautöne treten auf die Bühne. Bald werden sie von Nuancen von Schwarz abgelöst werden. Ungesättigt schweift mein Blick in die Ferne, zuerst gegen Osten, der mystischsten Himmelsrichtung, dann gegen Süden wohin uns der Weg morgen führen wird. Wieder geht mir das für mich so bedeutende Wort durch den Kopf: „Wo Strassen sind, verliert sich mein Weg“. Hier sind keine Strassen, nein, hier ist mein Weg . . . Langsam färbt sich der Himmel in ein leichtes, fast unmerkliches Rosa. Noch immer singt Khaled seinen so hirtenhaften Gesang. Neben ihm lodert das Feuer – noch lodert hier am Fusse des Uweinats das Feuer des einfachen Lebens . . . “

DIE WEITEN HORIZONTE (24. November 2006)

„Im so eigenen Rythmus unserer drei Kamelen durchqueren wir das Sandmeer der ägyptischen Western Desert. Noch hängen meine Gedanken beim ersten, zarten Morgenlicht, beim kalten Wind, beim Erscheinen der ersten Sonnenstrahlen, beim Aufkommen der geliebten Schatten, beim Surrealismus der einzelnen Bilder. Der Rythmus wiegt mich ein: ich bin Teil einer kleinen Karawane. Die Stunden gehen dahin, ich staune und ich berausche mich an diesem rythmischen Gang unserer Kamele. Seit Beginn unserer Mission führe ich Ashan welcher nach und nach zutraulicher geworden ist. An steilen Dünen gönnen wir unseren Kamelen eine kurze Verschaufpause, auch für uns eine willkommene Gelegenheit, die weiten Horizonte abzutasten und auch unsere eigenen Spuren im Sand zurückzuverfolgen. Wir fühlen uns eingebettet – wir sind Bestandteil der westlichen Wüste geworden . . . „

Zum Uweinat – Durch die unendlichen Sande der Western Desert

Von | 14.5.2012|

Schon seit vielen Jahren befasste sich Hardy Böckli mit den unendlichen Sande der ägyptischen/libyschen/sudanesischen Western Desert und dem isolierten Uweinat-Gebirge. In den Monaten November und Dezember des Jahres 2006 folgte er einer Einladung von Dr. Carlo Bergmann und zog mit ihm in Begleitung seiner drei Kamelen Amour, Arabella und Ashan durch dieses Sandmeer zum Gilf Kebir. (mehr …)

Carnets de Route – ein photographisches Essay

Von | 28.11.2015|

Photographien und Texte Hardy Böckli
Verlag und Vertrieb OFFIZIN Verlag GmbH Zürich
Ersteller und Graphik SATZART AG Bern
Publikation Buchmesse Frankfurt Herbst 2017
Publikation Schweiz Kloster Kappel 17. Februar 2018

Der Atem der Wüste

Von | 28.11.2015|

Dauer:
Samstag, 17. Februar 2018 – Montag, 9. April 2018

Ort:
Kloster Kappel
Kappelerhof 5
8926 Kappel am Albis
klosterkappel.ch

Öffnungszeiten:
08.00 – 22.00 Uhr

Dieser mystische Zusammenhalt …

Von | 14.9.2013|

Wie schon vor dem Erwachen des Tages ruft der Imam von einer nahen Moschee zum Gebet: Allah Akhbar, Allah Akhbar . . . Langgezogen, mit sicherer Stimme und immer wieder schöner, friedlicher Tonalität, und rundum, das Echo weiterer Rufer in der Wüste. Wenn immer ich diese Stimmen von nah und fern auf mich wirken lasse, liegt Gelassenheit, Einfachheit, Zusammengehörigkeit und Gemeinsamkeit spürbar in der Luft. Ich kann mich diesem so eigenartigen, einzigartigen Sog nicht entziehen und fühle mich mit meinen Schwingungen damit verbunden. Wenn auch nur für kurz legt sich Einigkeit über die Weiten, über die Oasen und verdeckt fünf Mal am Tage die Misere, den Dreck und das für unsere Begriffe ungerechte Leben. Nur der Glaube hält dieses Mosaik zusammen. Sollte er einmal weg sein, wie bei uns, wird diese Gesellschaft erodieren und in sich zusammenfallen wie alles in der Wüste. Dieser mystische Zusammenhalt ist wohl die grösste, stärkste Leistung von Mohammed für all seine Gläubigen.

Die Rufe sind verstummt – möge diese Kraft, diese Spiritualität erhalten bleiben um diesen Menschen ein Gesicht zu geben und zu erhalten: ein Gesicht der Würde trotz aller Armut und Ungerechtigkeit.

Der Wind hat das Zepter wieder übernommen, fegt durch die lausigen Gassen, treibt den Sand und Staub vor sich hin wie schon zu Zeiten Mohammeds. Fellachen ziehen mit ihren Eselswagen über die Runsen der Strassen, mit leerem Blick, stoisch und geduldsam wie eh. Der Wind spielt mit ihnen, umfegt sie, umhüllt sie mit Staub und Sand und sie bewegen sich weiter, ohne Regung, vereint mit der diktierenden Natur und den Gesetzen Mohammeds – ein unaufhörlicher Kreislauf, ein Rad das sich dreht. Es gibt kein Ausweichen für die meisten Schichten hier. Zufriedenheit mit Wenigem ? So lange diese Menschen ihr Rad selber bewegen und erhalten, ohne Einfluss von Aussen, wird auch ein würdiges und zusammenhaltendes Leben möglich sein, trotz Natur, trotz dem Wind mit all seinen tückischen Wirbeln . . .

Tibesti – Sahara interdit – www.alainsebeimages.com

Von | 26.7.2015|

Ich bin vom Herausgeber und Fotografen ALAIN SÈBE aus Frankreich und dem Schweizer Fotografen MAXIMILIEN BRUGGMANN eingeladen worden, mit einigen meiner Aufnahmen am Buch „TIBESTI – SAHARA INTERDIT“ mizuwirken.
Die beiden bekannten Fotografen sind Dank meinen Publikationen über meine Tibesti-Reisen der Jahre 1995, 1996 und 1997 auf meinen reichhaltigen Fundus aufmerksam geworden. Seit Ende 1998 ist das Tibesti erneut ein verbotenes Land – Sahara interdit – und so für jegliche Reisen unzugänglich. Für den Text dieses in französischer Sprache erscheinenden Buches zeichnen die Professoren Henri-Jean Hugo und Michel Brunet sowie der Ethnologe Dr. Philippe Frey verantwortlich.
Lassen Sie sich entführen in eines der entlegensten wie auch faszinierensten Gebiete der Sahara wo der Durst nach Neuerungen noch niemanden beunruhigt.

Einblick in das Buch (29×35 cm, 192 Seiten, über 250 Fotografien, ISNB 2-903156-19-0) gibt Ihnen die Webseite von Alain Sèbe: www.alainsebeimages.com

Das Buch kann über Feedback zu folgenden Konditionen bestellt werden:

Buch: TIBESTI-SAHARA INTERDIT . . . . . . . . . . . CHF 91.50 . . Euro 59.–

Versandspesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHF 8.00 . . . Euro 10.–

Total . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHF 99.50 . . Euro 69.–

Die Auslieferung erfolgt mit Rechnung und ist ab sofort möglich.

Ich wünsche Ihnen viele stille Momente mit den Aufnahmen aus dem Tibesti, einem der grossartigsten Wüstengebiete überhaupt.

Rock art and vertical transhumance at Jebel Uweinat by Hardy Böckli in SAHARA No.19

Von | 26.7.2015|

At the beginning of 2007, with a small group of local people, we visited the area of Jebel Uweinat. I intended to take a series of pictures and we also planned to climb that spectacular mountain in order to verify the presence of prehistoric sites after the Talh saddle, at the upper end of Karkur Talh, and on the high plateau bordering the top of the mountain.

The idea was that, thousands of years back, vertical transhumance could have been practiced at Jebel Uweinat, a theory supported by reports and books we read in recent years about the Sahara and this fascinating massif. In December 2003, Mahmoud Marai found a major shelter at an altitude of 1235 m and this confirmed the idea that upper Jebel Uweinat was probably occupied at certain times of the year by herders who intended to take advantage of grazing grounds. Moreover, Andras Zboray and companions in 2002 and 2003 found several sites at altitudes exceeding 1400 m. Recent finds by an Italian team in the western granitic part uf Uweinat provided more evidence of high-altitude occupation. Sites with paintings at an altitude of 930 m in upper Karkur Talh, also reported by Andras Zboray and later visited by us, hinted atz people moving upwards from the mountain foot to the highest grazing areas in two steps, just as people still do nowadays in the Swiss Alps.

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Alla – Virtuose de oud – un musicien mythique et mystérieux

Von | 26.7.2015|

Alla – Virtuose de oud, Alla est un musicien mythique et mystérieux, un musicien fragile et inspiré. Nomade. Un musicien serein et secret, improvisateur surdoué, un des plus intéressants luthistes arabes. Légendes et histoires bizarres courent sur lui dans toute l’Algérie et le Sahara.

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Une magnifique découverte : Les gravures rupestres sur la „Terrasse des Jumeaux“, Anoa, Bichagara, Tchad du Nord

Von | 26.7.2015|

Im Buch „ENNEDI – UN EDEN AU SAHARA“ von Philippe Lafond und Daniel Popp (Hachette Livre, Editions du Chêne, 2002) haben uns die beiden französischen Kollegen ein denkwürdiges Kapitel gewidmet. Darin berichten sie ausführlich über die von mir und und meinem Zwillingsbruder Bruno gemachten Entdeckung vom 20. November 2001 anlässlich unserer Mission Ennedi/Tschad des Jahres 2001:

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